31.08.12

Landkreis bekommt Internetseite nicht - Betreiber von „jugendamt-falkensee“ lehnt ab





RATHENOW - Der Kreis Havelland, der gegen Vertreter der Interessengemeinschaft „Justizopfer Nauen“ eine Rechtsanwältin eingeschaltet hat (MAZ berichtete), hat mit seinen Forderungen im ersten Anlauf keinen Erfolg. Die Anwältin hatte den Sprecher der IG, Martin Bulinski, aufgefordert, kritische Äußerungen zu unterlassen, die er im Internet über die Arbeit des Jugendamtes im Bereich Falkensee gemacht hat. 

Gleichzeitig sollte er sich verpflichten, Schadenersatz in nicht benannter Höhe zu zahlen. Martin Bulinski teilte dieser Zeitung auf Nachfrage mit, dass er nicht gedenkt, die Erklärung abzugeben.

Die gleiche Rechtsanwältin hat den Inhaber der Internetseite www.jugendamt-falkensee.de, auf der kritische Äußerungen über das Jugendamt zusammengestellt sind, aufgefordert, die Seite dem Kreis zu übertragen. Das Jugendamt Falkensee gehöre zum Landkreis, schreibt die Anwältin. Der Seiteninhaber habe sich den Namen angemaßt, was eine Verletzung der Rechte des Landkreises darstelle.
Wie Peter M., Inhaber der genannten Internetseite, dieser Zeitung mitteilte, ist er nicht bereit, die Seite dem Kreis zu übertragen und sich, wie ebenfalls gefordert, zum Schadenersatz bereitzuerklären. 

Es gebe gar kein Jugendamt Falkensee, auf dessen Namen der Landkreis ein Anrecht haben könne, hat Peter M. argumentiert. Er möchte nicht mit dem vollen Namen in der Zeitung erscheinen, weil das Rückschlüsse auf seine Kinder zulassen würde. Beim Einschalten der Anwältin gehe es dem Landkreis wohl eher darum, meint Peter M., „kritische Stimmen abzuwürgen“, die sich auf die Arbeit der Jugendamtsmitarbeiter beziehen.

Die IG Justizopfer und er als deren Mitglied seien jederzeit bereit, mit dem Landkreis konstruktive Gespräche zu führen, teilt Peter M. mit. So ließen sich am besten die Probleme analysieren und Lösungen finden. Zur Aussage des Kreissprechers, der Rechtsweg werde beschritten, um die Persönlichkeitsrechte von Mitarbeitern der Verwaltung zu schützen, merkte er an: „Das Wohl von Kindern, Müttern und Vätern ist von der Arbeit dieser Jugendamtsmitarbeiter abhängig.“ Auch diese hätten Rechte, die es zu wahren gelte. Er selbst habe erfahren, so Peter M., dass in persönlichen Gesprächen von Verantwortlichen geäußert werde: „Das Jugendamt macht keine Fehler.“ Dies sei keine Basis, um Gespräche zu führen und Lösungen zu finden. (Von Bernd Geske)

Jugendamt - Gutachter - Vorwürfe: "Geschäft mit Leid von Kindern" Ein Sachverständiger soll in Obsorgefällen Gutachten im Copy-&-Paste-Modus erstellt haben. Betroffene klagen an.

Letztes Update am 15.08.2012

Richard Maier verlor nach dem Gutachten die Obsorge für seine Töchter.  
Richard Maier verlor nach dem Gutachten die Obsorge für seine Töchter. 

 
Jahrelang war Egon B. der allgegenwärtige Gerichtsgutachter in Salzburg und Oberösterreich, wenn es um Obsorgefälle oder Sachwalterschaften ging. Jetzt besteht der Verdacht, dass der Sachverständige im Copy-&-Paste-Verfahren Fließband-Gutachten erstellt hat.
Die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt. Weit mehr als 20 Betroffene haben Straf­anzeige wegen Betrugs, falscher Zeugenaussage und Eidbruchs als Sachverständiger eingereicht. Denn: Kinder wurden auf Grund dieser Gutachten abgenommen, Besuchsrechte eingeschränkt, Schicksale ganzer Familien entschieden.

"Unbrauchbar"


Renate Költringer, Mutter eines autistischen Kindes, hofft auf ein Strafverfahren gegen den Gutachter.
Max Steller, ein Spezialist aus Deutschland, hat die Gutachten geprüft und in der Luft zerrissen: "Als Entscheidungshilfe unbrauchbar, voller Qualitätsmängel, nicht nachvollziehbar, falsche Verwendung von Fremdwörtern", lautet sein Urteil.
Egon B. hat mittlerweile eine Gegendarstellung eingereicht. Darin heißt es u. a.: Die Gutachten wurden durch die Gerichte und Jugend­ämter den Parteienvertretern geprüft. Weder von den Erstgerichten noch in der Instanz wurden die Gutachten fachlich bemängelt.

Richard Maier aus Salzburg ist Vater und selbst ein Betroffener. Egon B. hat ein Gutachten erstellt, als es um die Obsorge von Maiers Töchtern ging. Der Salz­burger verlor in der Folge die gemeinsame Obsorge.

"In meinem Verein ,Kindergefühle" gibt es weit über 100 Beschwerden wegen des Sachverständigen. Mir liegen stapelweise Gutachten vor. Mittlerweile kenne ich einen Juristen vom Attersee, der ein Klon-Gutachten zu meinem hat", erzählt Maier. Tatsächlich sind die Gutachten der beiden Männer seitenweise gleich. "Sogar Rechtschreibfehler wurden übernommen", sagt Maier.

Warum er das Gutachten einfach nicht akzeptiert und angefochten hat? "Man hat mir gedroht, das Besuchsrecht auszusetzen, bis die Sache geklärt ist. Ich habe in Salzburg gegen Windmühlen gekämpft."

Der Fall Egon B. wurde tatsächlich wegen Befangenheit zum Gericht Oberösterreich verlegt. Zu groß waren die internen Verstrickungen mit dem Gerichtsgutachter.
Maier und andere Eltern hoffen, dass es jetzt zu einem Strafverfahren kommt. "Ich kämpfe für die Wiederherstellung meiner Familie, ich will die Rückübertragung der Sachwalterschaft für meinen Sohn Wolfgang, ich will nicht 14 Tage vorher ansuchen müssen, wenn ich mit ihm auf Urlaub fahre", sagt Re­nate Költringer, Mutter eines autistischen Kindes.

Die Geschäftsfrau, die in Straßwalchen ein Fotogeschäft betreibt, hofft auf eine Zeugenladung im Strafverfahren: "Den Richtern hätte eigentlich schon lange auffallen müssen, dass der Wortlaut in den Gutachten gleich ist. Aber anscheinend kratzt man sich bei Gericht nicht gegenseitig die Augen aus", meint Költringer.

Die Salzburgerin hat das Gutachten von B. abgelehnt. "Das wurde nicht bewilligt. Der Sachverständige Steller hat sofort gesehen, dass da etwas nicht stimmt. Die ganze Sache schreit zum Himmel. Da wurde ein gutes Geschäft mit dem Leid von Kindern und Familien gemacht."

Letztes Update am 15.08.2012, 16:49

Artikel vom 15.08.2012 16:49 | KURIER | Brigitte Kirchgatterer | « zurück zu Nachrichten

Kindesentziehung: Kinderkommission rügt Fehler von Jugendämtern und Polizei



Die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder im Bundestag fordert ein umfassendes Informations- und Fortbildungsangebot für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jugendamt, Polizei und Botschaften. Die Kinderkommission stellt fest, dass es häufig zu Fehlern bei der Entscheidungsfindung in den Jungendämtern komme.

 
Jedes Jahr würden in Deutschland rund 1.000 Kinder dauerhaft vermisst. In vielen Fällen handele es sich dabei um internationale Entführungen, bei denen ein Elternteil das Kind gegen den Willen des anderen ins Ausland bringt. Mit einer Mitnahme des gemeinsamen Kindes ins Ausland, soll das zurückgebliebene Elternteil vor vollendetete Tatsachen gestellt und eine Sorgerechtsentscheidung zu Gunsten des entführenden Elternteils herbeigeführt werden. Die Kindesentziehung sei dabei nicht nur ein Problem binationaler oder nichtdeutscher Familien, wie häufig angenommen, sondern komme auch immer öfter in deutschen Familien vor, betont die Kommission
Verschwindet ein Kind spurlos, sei eine schnelle und konzentrierte Hilfe entscheidend. 

Viele Betroffene berichteten aber, dass es schwierig ist, zügig die wichtigsten Informationen und Unterstützung zu erhalten. Hinzu komme, dass es häufig zu Fehlern bei der Entscheidungsfindung in den Jungendämtern komme. „Dort gibt es häufig Schwierigkeiten, den Sachverhalt der Kindesentziehung vom Sachverhalt der Sorgerechtsentscheidung abzugrenzen. Das führt zu Fehlern bei der Entscheidung über die Zuständigkeit und damit zu Zeitverzögerungen“, heißt es in der Stellungnahme der Kommissionsvorsitzenden Ekin Deligöz.

Die Kinderkommission fordert deswegen ein umfassendes Informations- und Fortbildungsangebot der zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Polizei, Jugendamt und Botschaften. Insgesamt müsse die Vernetzung und Kooperation aller involvierten Stellen insbesondere der zuständigen Ministerien verbessert werden. Zudem hält die Kinderkommission den Aufbau eines Alarmsystems für vermisste Kinder in den Mitgliedsstaaten des Haager Kinderschutzübereinkommens für notwendig.


Quelle: migazin.de – 27.07.2009
Link zum Pressebericht: www .migazin.de/2009/07/27/kindesentziehung-kinderkommission-rugt-fehler-von-jugendamtern-und-polizei/

Anonymous das falsche Spiel des Jugendamtes - Liebe Brüder und Schwestern, es existiert ein problem das noch nicht großflächig bekannt ist. Das Jugendamt.





Grüße an die Welt, wir sind Anonymous.

Liebe Brüder und Schwestern, es existiert ein problem das noch nicht großflächig bekannt ist. Das Jugendamt.

Immer wieder werden Kinder unter vollkommen absurden Gründen von wichtigtuerischen Mitarbeitern des Jugendamts aus ihren Familien herausgerissen. 

Diese gefälschten Gründe werden im Laufe des Entzugs immer wieder umgeformt und angepasst, um im Nachhinein auch Fehlentscheidungen rechtfertigen zu können. Im Notfall mit Lügen, Verleumdung und Rufmord! Die kinder selbst, dürfen in den meisten fällen auch nicht selbst entscheiden ob sie woanders, oder bei ihrer mutter bleiben wollen. Viele Eltern kämpfen bereits Jahrelang in der öffentlichkeit, aber nur mit keinem, oder mäßigem erfolg. 

Das Volk muss aufwachen, und die schon fast Mafiaähnlichen vorgehensweisen des Jugendamtes erkennen, und dagegen angehen. Denn es gibt keine institution, die das jugendamt überwacht oder kontrolliert, so können sie ungehindert, und nach lust und laune agieren. Informiert alle über diese schrecklichen taten und verschweigt sie nicht. es geht um die zukunft jedes einzelnen kindes. stoppt das tränenmeer.

Wir sind Anonymus
wir sind eine legion,
wir vergeben dem jugendamt nicht,
wir vergessen die kinder nicht.
erwartet uns.



Kinderklau und Staatsanwälte






Veröffentlicht am 30.08.2012 von

Die Kindesmutter bekommt einen Anruf von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft während ihr Sohn in der Obhut des Jugendamtes verwahrlost. Warum soll eine polnische Mutter eigentlich nicht mit ihrem Sohn, der ebenfalls polnischer Staatsbürger ist, in ihr Heimatland Polen reisen dürfen. Muß ausgerechnet Deutschland polnische Kinder vor ihrem Heimatland schützen - ohne daß irgend jemand darum gebeten hat. Müssen Ausländer sich von ihren Kindern trennen, wenn sie Deutschland verlassen wollen.

30.08.12

Jugendämter - Abtreibung auch nach der Geburt, z.B. durch 'legalen' Kinderklau & systematischer Entfremdung?



Wenn Wohlstand und Sicherheit auf Dauer angesagt ist, kann es dazu führen, dass die Bevölkerung verweichlicht und dekadent wird. Um dies zu verhindern, ist einie gewisse Art der Impfung nötig, die das Jugendamt vornimmt, indem sie einige wenige Kinder aus Familien herausreißt, systematisch kaputt macht, und diese Kinder dann in der Gesellschaft als 'lebendes' Beispiel unhaltbarer Zustände in Paralellwelten dahinvegetieren lässt, ähnlich wie man Viren in Körpger spritzt, um eine entsprechende Reaktion hervorzurufen.

Kinder, die in den Klauen der Jugendämter gefangen sind, sind deutlich schwächer in der Schule und im Sozialverhalten wie andere, und nicht etwa, weil sie prinzipiell sozial schwach wären, sondern weil sie in genau diesem Zustand gebracht werden oder belassen werden, weil u.a. eine Besserung automatisch dafür sorgen würde, dass der Sozialarbeiter oder Therapeut seinen Auftrag verlieren würde.,
Außerdem ist es eine Art Demütigungs-Event für die restlichen Kinder (sofern auf den Truichter gekommen), wenn eine/r von ihnen beim Amt ist, und somit eigentlich immer der Schuldige ist, wenn irgend etwas passiert, da man als Jugendamt Kind nicht nur in einer Hinsicht die Sündenbock-Funktion eingebrannt bekommt.

Man sieht, das Amt klaut Kinder und quetscht sie in verschiedener Hinsicht aus, zum Wohle der Sozialarbeiter, Gerichte, ihrer selbst und deren anderweitigen Nutznießer.
Eigenartig ist,d ass inzwischen gerichte dazu übergehen, lieber Tausende €s auszugeben, um eventuelle Kidnerwohlsgefährundungen zu 'entschärfen', sogar wenn diese vom jugendamt selber kommen, die dann natürlich wieder kassieren - 7% mehr 'Umsatz' in der Kinderklauindustrie dank deutscher Familiengerichte, die in Sachen Willkür und Dekadenz die Schauprozessen der NAZIs oft überttrumpfen, weil die neuen Juden nun mal die Väter und alleinerziehende Mütter sind, die als leichte Beute der Kinderklauer angesehen werden, und gnadenlos geschändet werden, indem man sich auch öffentlich als Kinderschädigend hinstellt.
Dass es hierbei oft unseriös zugeht ist offensichtlich, aber es ist den kinderklauern antürlich egal, wenn sie die 70% der geschiedenen als psychisch krank und sonst was hinstellen, selbst wenn eigens in Auftrag gegebene Gutachten das Gegenteil aussagen - Gerichte in z.B. Heidelberg, Stuttgart & Karlsruhe schreiben einfach ihre eigenen Gutachten, wo sogar noch mehr erfundenes zu lesen ist, wie in den Berichten, die die Jugendämter den entsprechenden zur Verfügung stellen.

Es ist auf Dauer nicht hinnehmbar, dass diese Form von Drachenverfütterung (wie es in Märchen oft angesagt ist, dass junge Menschen Drachen zum Fraß geworfen werden, damit der Rest überlebt) im 21. Jahrhundert weiter angesagt ist, und die Profiteure der Entfremdung und emotionalen Kinderschändung in ihren Ämtern & Gerichten auch noch gut davon leben können, gesellschaftlich angesagt sind.

Doch wie so oft tolleriert das Opfer jede Demütigung, weil die Übermacht an korrupten und sadistischen Zombies - anders kann man diese Wesen in ihren Ämtern nicht nennen - schlicht und ergreifend vom Leid der Kinder in vielfacher Weise leben. Sie spühren Befriedigung, "wenn sie ihre Opfer leiden sehen" (T.H.)...

Obwohl hbgs außerordentlich viel gegen diesen Misstand unternommen hat, lässt das System keinerlei Besserung zu, da sonst auch die Zuwachsraten im Familienministerium nicht steigerbar wären, womit der Profit & Wohlstand der Kinderklauer vermehr wird.
Die Gesellschaft wünscht es letztlich, dass legal hin und wieder Kinder geklaut werden, und im öffentlichen Rahmen in vielerlei Hinishct abgetötet werden, ebenso wie man damals auch Hexenverbrennungen durchaus als Eventkultur ansah.

Man sieht, dass man es mit dem Jugendamt letztlich mit einer kriminellen Vereinigung hat, die keineswegs das Wohl der Kinder im Sinne hat, sondern oft saditsische und brutale Züge an sich hat, weswegen die Möglichkeit besteht, sich einer Initative anzuschließen, die von einigen mutigen ganz offen unterstützt wird, z.B. auf FB:

Hier ein paar Links:

28.08.12

Scheidung über Grenzen hinweg



Liebe kennt keine Grenzen, aber wenn es zur Trennung kommt, wird es kompliziert. Jedes Jahr betreffen in der EU mehr als zehn Prozent der Scheidungen Paare, die nicht die gleiche Nationalität besitzen. 

Marie Galimard-Geiss: “Ich fühle mich gelähmt, als ob mir ein Bein fehlt, ohne meine Kinder kann ich nicht weiterleben.” 

Euronews-Reporterin Anne Devineaux :
“Eine Scheidung ist nie einfach. Aber bei binationalen Paaren kann die Situation schnell juristisch kompliziert werden, oder sogar zu dramatischen Konflikten führen, wenn Kinder involviert sind.”
Ein Drama, das diese französische Mutter seit ihrer Scheidung von ihrem deutschen Ex-Mann vor vier Jahren erlebt. Marie Galimard-Geiss: “Das ist das Zimmer von Astrid, meiner Tochter, die einmal im Monat am Wochenende kommt. Es war nicht einfach, das Besuchsrecht durchzusetzen, aber derzeit bekommen wir es recht gut hin. Auf meinen Sohn dagegen warte ich bis heute. Hier in seinem Zimmer sind die Schränke voll mit seiner Kleidung. Sachen, die ich vor zwei Jahren gekauft habe und die er nie anhatte.”

In der Hoffnung ihre Kinder im Alter von sechs und neun Jahren öfter zu sehen, ist Marie gerade nach Saarbrücken gezogen. Die deutsche Behörde hat ihr gerade unter Berufung auf die Gefahr einer Entführung das Sorgerecht entzogen. Denn der Vater hatte wegen eines Urlaubs, den sie ohne seine Zustimmung mit den Kindern in Frankreich verbracht hatte, eine Beschwerde eingereicht.
Marie Galimard-Geiss: “Seit 18 Monaten kämpfe ich darum, meine Kinder wenigstens zu sehen. Jedes Mal, wenn ich versucht habe, mich ihnen zu nähern, wurde entweder von der Schule, der Familie oder von anderen die Polizei gerufen. Man befürchtete, dass ich die Kinder entführen will.”

Am Ende fühlte sich Marie von der deutschen Justiz diskriminiert.

Marie Galimard-Geiss: “Statt zu helfen, die Dinge zu klären, hatte ich den Eindruck, dass die deutsche Justiz die Eltern, die ja sowieso bereits Probleme haben, noch mehr ins Unglück treibt. Man hatte wirklich den Eindruck, egal was man macht, man ist immer zum Scheitern verurteilt.”
Die geografische Trennung, die Unkenntnis von Gesetzen und Mentalitäten eines fremden Landes verschärfen häufig die Konflikte. Gerade im Bereich des Familienrechts sind die Gesetze der verschiedenen Kulturen sehr unterschiedlich. Deshalb wurden gesetzliche Regelungen geschaffen, um grenzüberschreitende Fälle zu klären. 
Kindesentführung durch einen Elternteil ist besonders durch das Haager Übereinkommen und die “Brüssel IIa-Verordnung” geregelt. 

Der deutsch-französische Anwalt Jean-Patrick Revel aus Berlin erklärt: “Die Zuständigkeit liegt bei dem Gericht des Ortes, wo das Kind, wo die Familie vor der Entführung lebte. Und ein Richter dieses Landes wird eine Anhörung in der Sache verfügen, um über den gewöhnlichen Aufenthaltsort des Kindes zu entscheiden. Oder es gibt eine Sozialanamnese, bei der man versucht herauszufinden, was das Beste für das Kind ist.”

Die in Brüssel ansässige Organisation “Child Focus” ist mit diesen Problemen vertraut. In Belgien betreut sie die europäische Notrufnummer 116 000 für vermisste Kinder. In etwa jedem vierten Fall geht es um eine Entführung durch einen Elternteil. 

Hilde Demarré, Projektmanagerin bei Child Focus: “In Deutschland zum Beispiel gab es im vergangenen Jahr 700 Entführungsfälle. Das ist ein Problem, das in ganz Europa immer größer wird. Und aufgrund der Tatsache, dass es in der EU jedes Jahr etwa 170.000 Scheidungen mit Auslandsbezug gibt, kann man davon ausgehen, dass dieses Problem weiter wachsen wird.” 

“Child Focus” unterstützt Elternteile, die zum Opfer wurden, wie diesen Vater von drei Kindern. Der Deutsche wohnte mit seiner ukrainischen Frau in Belgien, bevor die Ehe zerbrach. 

Gerd Blömer-Pohl:
“Ich kam zurück aus Köln, ich hatte noch Arbeit in Köln, freitags. Die Wohnung war leer, die Möbel waren noch da, aber die Kinder waren weg, die Frau war weg und ich wusste überhaupt nichts. Das Telefon war ausgeschaltet und einige Tage war ich verrückt.”
Es dauerte mehrere Monate die Mutter aufzuspüren, die von Belgien nach Deutschland gezogen war. Um diese Art von Konflikten zu lösen, sind einvernehmliche Lösungen oft effektiver als gerichtliche Mittel. Deshalb hat Hilde Demarré gerade ein europäisches Netzwerk von Familien-Mediatoren ins Leben gerufen: “Wir suchen Familien-Mediatoren oder Mediatoren in jedem EU-Land, aber auch in einigen Bewerberländern, um sie zu gemeinsam zu schulen. Sie kommen alle nach Brüssel und absolvieren hier ein 60 oder 80 Stunden Training, bei dem sie lernen in der Mediation grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Wir haben ein Modell der Co-Mediation, das funktioniert mit einem Mediator aus jedem Land, die lernen, wie man nach einem einzigen Modell zusammenarbeitet.”

In Berlin unterstützt der gemeinnützige Verein Mikk das Projekt. Mediation bei internationalen Fällen von Kindesentführung ist sein Spezialgebiet. Der Rechtsanwalt und Mediator Christoph Paul steht an der Spitze von Mikk: “Es sind die Eltern, die eine Lösung finden müssen, die für das Kind verantwortlich sind. Sie sind die Experten für ihr Kind.”

Der internationale Aspekt der Mediation erfordert spezifische Fähigkeiten. Christoph Paul: “Es geht nicht nur um Kenntnisse im Bereich der Mediation. Sie müssen auch mit den kulturellen Unterschieden vertraut sein, wissen, wie Sie damit umgehen. Und man muss auch mit den rechtlichen Rahmenbedingungen in Europa vertraut sein. Wenn Sie beispielsweise einen deutsch-belgischen Fall haben, müssen Sie sich nicht nur mit den rechtlichen Regelungen in Belgien und Deutschland, sondern auch mit dem internationalen grenzüberschreitenden Rahmenbedingungen auskennen.

Euronews-Reporterin Anne Devineaux: “Fünfzehn europäische Länder haben eine verstärkte Zusammenarbeit beschlossen, um die Scheidung von binationalen Paaren zu erleichtern. Die europäische Rom-III-Verordnung ermöglicht den Paaren, das anwendbare Recht im Fall einer Trennung selbst auszuwählen.”

Eine Spanierin und ein Franzose, die in Italien wohnen, haben zum Beispiel die Wahl nach italienischem, spanischem oder französischem Recht geschieden zu werden. Von den 27 EU-Ländern haben bisher nur 15 diese Regelung übernommen, die Ende Juni in Kraft trat.
Bruno Langhendries von ADDE: “Die Rom III-Verordnung hatte nicht das Ziel, ein gemeinsames Scheidungsverfahren zu schaffen. Denn die Vorstellungen über das Familienleben sind sehr unterschiedlich in der Union. Die Verordnung soll der Harmonisierung von Regeln dienen und Rechtssicherheit schaffen. Sie soll die Gerichte entlasten und auch davor schützen, dass ein Ehegatte schnell vor Gericht eines EU-Landes zieht, das vielleicht seine oder ihre Interessen besser schützen würde.” 

Je besser man über ausländisches und grenzüberschreitendes Recht Bescheid weiß, je besser die Fachleute der verschiedenen Länder zusammenarbeiten, desto mehr Wege gibt es, die vielfältigen Schwierigkeiten eine Scheidung mit Auslandsbezug zu meistern.


More about:
Copyright © 2012 euronews

Geheimer Bericht - So gefährdet das Jugendamt Pflegekinder

Von Mathis Neuburger
Das letzte Foto von Chantal (✝11). Sie starb an einer Überdosis Methadon. Die Pflegeeltern waren drogenabhängig. Das Jugendamt wusste davon, unternahm aber nichts.
Das letzte Foto von Chantal (✝11). Sie starb an einer Überdosis Methadon. Die Pflegeeltern waren drogenabhängig. Das Jugendamt wusste davon, unternahm aber nichts.
Foto: RUEGA
 
 
Im Januar starb Chantal (✝11) aus Wilhelmsburg – auch weil Jugendamt und Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) versagten. Jetzt liegt ein zweiter, geheimer Untersuchungsbericht der MOPO vor. 

Ergebnis: Auch in anderen Bezirken herrschen skandalöse Zustände. Regeln werden missachtet, Pflegefamilien nicht überprüft. Ein zweiter Fall Chantal ist jederzeit möglich.
20 „vergleichbare“ Pflegefälle in sozialen Brennpunkten hat die Innenrevision jetzt untersucht. Fazit: Die gravierenden Mängel, die nach dem Methadon-Tod Chantals öffentlich wurden, „stellen keine Einzelfallproblematik dar.“ 

Damals wurde ein komplettes Versagen der Fachkräfte moniert, die unter anderem Chantals Pflegeeltern nicht überprüften, Hinweisen über Probleme nicht nachgingen und freie Träger nicht kontrollierten. Doch das scheint normal zu sein, wie der neue Bericht, der gestern auch Thema im Sonderausschuss war, zeigt:


Niemand verantwortlich

In sieben der 20 untersuchten Fälle war wegen Personalmangels bis zu 20 Monate lang niemand zuständig!


Keine interne Beratung

Vorgeschriebene Beratungen mit Kollegen fanden nur in der Hälfte der Fälle statt.


Keine Hausbesuche

In elf der 20 Fälle gab es keine Hausbesuche oder sie waren in den häufig mangelhaft geführten Akten nicht vermerkt.


Kinder gefährdet

Weil Mitarbeiter von ASD und freien Trägern sich in Sachfragen nicht einigen konnten, wurden wichtige Entscheidungen verzögert.


Kinder einfach weggegeben

Informationen über Pflegeeltern wurden nicht eingeholt, „Entscheidungen in mehr als der Hälfte der Fälle unzureichend begründet“, „die Voraussetzungen für eine Pflegschaft waren mindestens formal nicht gegeben“. Verwandten wurden die Kinder „ohne Prüfung“ überlassen – trotz „katastrophaler“ Zustände. Zudem wurden in sieben Fällen die Pflegeeltern überhaupt nicht auf ihre Aufgabe vorbereitet.


Keine Kontrolle

Ob ein Kind gefährdet ist, entscheidet allein und subjektiv die Fachbetreuerin, verbindliche Kriterien gibt es nicht. Die Arbeit freier Träger wird nicht oder völlig unzureichend kontrolliert. Ob das Geld vom Amt wirklich für die Kinder ausgegeben wird, wird auch nicht überprüft.


Mitarbeiter überfordert

Mitarbeiter sind nicht auf ihre Arbeit in sozialen Brennpunkten vorbereitet, sind oft überfordert und geben auf.
Bürgerschaft und Senat wollen das gesamte System jetzt überarbeiten.



Mehr dazu

Eine " Kindheit bei PFLEGEELTERN " in ÖSTERREICH !



Teil 1 - Kindheit
Aufgehört zu kämpfen habe ich nie !
Bitte pass gut auf Dich auf, da Texte triggern können!

Vorwort
Ich möchte hiermit meine Geschichte erzählen; eine Geschichte
die mich bis heute tief geprägt hat und tiefe Spuren hinterlassen hat
die ich in Form dieser Zeilen ein für alle mal offen lege
um mich davon zu befreien!

Denn ich will kein Opfer mehr sein!

Kein Opfer meiner Vergangenheit und Kindheit!

Kein Opfer mehr für jene Menschen; die meine Eltern hätten sein sollen
und die  mir meine Kindheit gestohlen haben!

Die Ablehnung; Kälte; Grausamkeit; auch die Angst
die sie mir machten; gepaart mit der Tatsache
daß ich stets das Gefühl bekam; wertlos und schuldig zu sein
hat mich zu der Person gemacht; die ich heute bin.

Noch heute gibt es Konsequenzen  und Schwierigkeiten in meinem Leben
geschaffen durch meine Kindheit; wo Eltern nichts als solche agierten
sondern tiefe Spuren und Verletzungen in meiner Seele hinterließen!

Um los lassen zu können; und um zu verarbeiten , hab ich meine Geschichte nieder geschrieben
als eindeutiges Zeichen nicht mehr zu schweigen; und meine Wahrheit zu erzählen

die Wahrheit; die man bewußt  verschweigen wollte
die Wahrheit; wo erfolgreich betont wurde; daß ich krank bin

die Wahrheit; die bestätigt; daß nicht ich die Schuldige bin
sondern jene; die meine Kindheit zur persönlichen Hölle machten!


  Meine Kindheit- Volksschulzeit

Ich erblickte 1975 zusammen mit meinen Zwillingsbruder in Wien das Licht dieser Welt.
Aus Erzählungen weiß ich, daß mein Bruder es eiliger als ich hatte diese Welt kennen zu lernen
und so ist er einige Minuten älter als ich.
Ob meine Geburt ein Wunsch war oder nicht das kann ich nicht beantworten, denn diese Frage habe ich oft gestellt
sie ist aber unerhört geblieben.

Meine Geschichte beginnt; als ich etwa 2 Jahre alt bin; und mit meinem Zwillingsbruder vom Kinderheim zu Pflegeeltern kam.
Auf den ersten Blick hätte man meinen können; daß wir das große Glück gepachtet haben
doch das sollte sich als großer Irrtum heraus stellen!

Meine Pflegeeltern wohnten am Land; mit riesigem Haus und Garten und einer Menge an Tieren.
Katzen, Hühner, Enten, Hasen und Meerschweinchen wurden mein einziger Trost in diesen Jahren.

Außerdem lebten anfangs auch noch die 3 Söhne der Pflegeeltern im Elternhaus und sollten im Laufe der Jahre noch einige Pflegekinder dort ein zu Hause finden.

Ich konnte es nie als mein zu Hause erachten; und tu es auch bis heute nicht; da ich von Familie eine reale Vorstellung habe.

 Meine Erinnerung fängt zur Kindergartenzeit aber erst an.
Ich kann mich nicht erinnern; daß die Pflegeeltern jemals ein gutes Wort, eine liebevolle Berührung für mich übrig gehabt hatten!
Schläge waren an der Tagesordnung; selbst wenn man nichts angestellt hatte und die tägliche Erniedrigungen ließen mich schon als Kind tiefe Traurigkeit und Verzweiflung erleben.

Der erste Schultag meines Lebens, hat sich bis heute tief in meine Erinnerung gebrannt.
Unsere Pflegemutter brachte uns zur Schule.
Da standen wir nun zwischen Hunderten Leuten und unsere Pflegemutter redete und lachte mit Leuten die uns unbekannt waren.
Wir fühlten uns alleine in dieser großen Menschenmenge und meine nagelneuen schwarzen Lackschuhe taten mir höllisch weh. Irgendwann setzte sich die Menschenmenge in Bewegung und plötzlich schoß unsere Pflegemutter auf uns zu und zischte uns böse an, warum wir den Menschen nicht nachgingen und daß wir sofort aufschließen sollten!
Wir waren erschrocken und auch verstört, denn wie hätten wir wissen sollen, was am ersten Schultag passiert, wenn es uns niemand erklärt hatte?
So trotteten wir den uns fremden Menschen einfach hinterher und uns war zum Heulen.
Von der Volksschule bis zur Kirche hatten wir einen etwas längeren Marsch zu bestehen
und meine Fersen taten höllisch weh!
 Ich weiß noch, daß ich im Schulgottesdienst meine Schuhe ausziehen wollte
weil die Schmerzen unerträglich geworden waren, und daß ich zu weinen begann
als ich bemerkte, daß meine schneeweißen Socken mit Blut getränkt waren.
 Ich weiß heute nur mehr, daß es lange gedauert hat bis die Blasen und die Druckstellen verheilt waren.
 Und das alles an meinem aller ersten Schultag.
 Weil meine Pflegeeltern sich wohl nicht die Mühe machen wollte, mir passende Schuhe zu kaufen.
 So zwangen sie mich, am einzigen und ersten Schultag meines Lebens mit Schuhen zu gehen die fast zwei Nummern zu klein waren.
 Aber dieses Ereignis sollte sich in meinem Schulleben noch ein paar Mal wiederholen.

Auch erinnere ich mich noch sehr gut an eine Situation zu Hause, als ich vergeblich versuchte einen Fehler bei meiner Hausaufgabe zu korrigieren.
Ich saß damals in der Küche beim Tisch und machte Hausaufgaben und versuchte verzweifelt einen Fehler mit Tintenkiller zu korrigieren, was mir aber gründlich mißlang.
Mein Pflegevater hielt gerade seinen Mittagsschlaf mir gegenüber auf der Bank und ich war vollkommen überrascht von dem was dann auf mich zukam.
Als meine Pflegemutter nämlich die Bescherung in meinem Schulheft sah, wurde sie so wütend, daß sie mit voller Wucht mir auf den Hinterkopf schlug, so daß ich mit meiner Nase auf die Tischkante knallte.
Ich war geschockt und ich hatte Schmerzen und meine Nase blutete fürchterlich und sehr lieblos drückte meine Pflegemutter mir dann einen Eisbeutel auf die verletzte Stelle.
Aber auch den Kommentar meines Pflegevaters habe ich bis heute nicht vergessen; er meinte nur lapidar, daß ich selber schuld sei, wenn ich nicht richtig die Hausaufgaben machen würde.

Ein anderes Mal tauchte ganz überraschend meine Pflegemutter in der Volksschule auf, packte mich an den Haaren und zerrte mich daran aus der Klasse, nur weil ich den Werkkoffer zu Hause vergessen hatte.

Ein anderes Mal wurde ich grün und blau geschlagen, weil ein Schulfest in der Volksschule stattfand, an dem die Pflegeltern nicht teilnahmen und ich so wie die anderen Kinder bei dieser Feier blieb, da ich ja nicht wußte, daß ich das nicht durfte.

In der Volksschule fing ich dann an im Warenhaus gegenüber Süßigkeiten zu klauen, weil ich daheim nie welche bekam.
Als meine Pflegeeltern dies erfuhren schlugen sie mich dermaßen, daß ich es auch nicht mehr tat.

Auch weiß ich eine Begebenheit, als ich zur Strafe, da ich einmal ins Bett gemacht hatte, unter Gejohle und Gelache der Pflegeeltern und deren Söhne eine Windel verabreicht bekam, die ich einige Zeit nachts dann tragen mußte.
Dieses demütigende Ritual vor allen war sehr erniedrigend für mich.

Doch mein Leben sollte noch schlimmer sich gestalten, als noch zwei Pflegekinder in die Familie kamen.
Ein Bub und ein Mädchen, die von Anfang an geliebt und behütet wurden.

Zu dem Jungen hatte ich nicht viel Kontakt und da er klein und kränklich in die Familie kam und die ganze Liebe und Beachtung der anderen bekam hatte er einen Status an dem ich nicht im Geringsten mich herantasten konnte und war ich in seiner Nähe auch nicht unbedingt erwünscht.

Aber auch das Mädchen wurde von Anfang an liebevoll in die Familie aufgenommen und durfte ganz normal ein behütetes Leben führen, daß mir immer verwehrt blieb.

Ich gestehe, daß ich oft eifersüchtig auf sie war, weil sie Freunde hatte in der Schule und ganz alltägliche Dinge bei ihr selbstverständlich waren, während mir dies niemals zuteil wurde.

Ganz egal ob es darum ging, daß ihre kaputte Schultasche stets durch neue schöne Schultaschen ersetzt wurden, während ich meine kaputte und schwere Schultasche in den Händen zur Schule tragen mußte, da die Riemen gerissen waren.

Oder wenn ich neidisch sie beobachtete  wenn sie mit modischen und neuen Kleidern und Röcken zur Schule ging, während ich abgelegte und schmutzige Sachen zu tragen hatte, die altmodisch und oft auch kaputt waren und mich zutiefst  dafür schämte.

Außerdem war sie ein hübsches Mädchen mit blauen Augen und langen blonden Haaren und war ein Sonnenschein für alle.

Nur selten bekam auch sie Prügel, aber ihr wurdet immer schnell verziehen.

Und auch wenn sie all zu oft starr vor Schreck und Angst immer wieder Situationen mitbekam, in denen ich von meinen Pflegeeltern so verprügelt wurde, daß sie sogar einmal das Knacken meines Kopfes einige Meter von ihr entfernt hörte, so war unter uns Pflegekinder doch so etwas wie ein Machtkampf darum entstanden, wer um die Gunst der Pflegeeltern buhlte.

Natürlich hatte sie hier einen besseren Stand und obwohl wir auch lustige Stunden miteinander verbrachten, teilte uns doch diese Grenze und mußte ich stets aufpassen, nicht verraten zu werden.

Auch mein Zwillingsbruder war von dieser Manipulation der Pflegeltern nicht ausgeschlossen und wurde mir mein eigenes Ebenbild leider oft auch zum Verhängnis.

Natürlich litt ich sehr darunter, in dieser Hierarchie der Familie den letzten Stand einnehmen zu müssen und wuchs meine stille innere Verzweiflung oft so sehr, daß ich sie fast körperlich spüren konnte.

Trotzdem war ich meinen Pflegegeschwistern nicht böse, denn ich wußte ja daß sie gar keine andere Wahl hatten.

Es gab nur ganz wenige solcher Momente in denen wir zusammen spielen und lachen durften und einfach Kinder waren.
Diese Momente ergaben sich aber nur ganz selten, denn wenn die Pflegeeltern fort fuhren und wir drei zu Hause waren, war es meistens so aufgeteilt, daß meine Pflegeschwester in der Küche, ich in meinem Zimmer und mein Bruder im Garten eingesperrt war, oder umgekehrt.
In er Küche wurde aber nur die Pflegeschwester eingesperrt.
Es war uns nicht möglich das Haus zu verlassen und meinem Bruder auch nicht möglich das Haus zu betreten, da die Eingangstüre auch versperrt war.

In solchen Stunden vertrieben wir uns die Zeit so, indem derjenige der sich im Garten aufhielt seine Späße machte und die anderen beiden die Im Haus eingesperrt waren aus den Fenstern zusehen konnten und lachten.

Nur sehr selten war es uns gestattet miteinander ausgelassen zu dritt in einem Zimmer zu spielen und ich kann mich genau an ein Ereignis erinnern, daß mir auch noch heute, so viele Jahre später Rätsel und Fragen stellt.

Wir spielten zu dritt und ganz leise in meinem Zimmer, als wir plötzlich im Garten ein Geräusch hörten und vor Angst da wir wußten das niemand außer uns zu Hause war, versteckten wir uns hinter dem Bett mit Blick zum Fenster das durch einen Vorhang bedeckt waren, durch den wir aber nach außen blicken konnten.

Wir waren starr vor Angst und Entsetzen als dann plötzlich ein uns wildfremder Mann sich an die Fensterscheibe drückte und seine Hände vor die Augen hielt um genauer ins Zimmer blicken zu können.

Doch der Mann verschwand genauso leise wie er gekommen war und obwohl wir es den Pflegeeltern nachher aufgeregt erzählten daß er da war erfuhren wir nie was es mit diesen fremden Besucher auf sich hatte.

Ein anderes Mal lag ich gerade im Bett und hörte jemanden lautstark in der Garage beim Auto hantieren.
Da ich wußte das niemand der Familie sich dort aufhielt bekam ich fürchterliche Panik und lief zum Wohnzimmer in dem die Pflegeeltern so wie jeden Abend fernsahen und teilte das mit.

Als mein Pflegevater dann nach draußen lief hörte ich nur noch daß etwas gegen Ihn geworfen wurde konnte aber in der ganzen Aufregung nicht eruieren was draußen ablief da ich wieder in meinem Bett lag und nur zuhörte.
Ich merkte an der Aufregung nur, daß ich Recht gehabt hatte und jemand sich draußen befunden haben mußte der aber verschwand.

Diese Situationen machten mir damals große Angst, weil ich nicht wußte wie ich sie zuordnen sollte.

Da ich und mein Bruder die einzigen in der Familie waren, die in dem großen Haus im Erdgeschoß schlafen mußten, hatte ich auch stets Angst das mich eines Tages ein Einbrecher erwischen könnte.

Aber ein Ereignis brachte mein Leben bei meinen Pflegeeltern jede Nacht in regelmäßige Panikattacken und bis zum heutigen Tag wissen sie von diesem Ereignis nichts.

Ich habe nie darüber gesprochen so sehr hat es mich erschreckt.

Ich mußte wie so oft meine Strafe im Winkel stehen abbüssen und stand so oft stundenlang im Dunkeln neben der Kellertüre im Flur.

Plötzlich hörte ich, daß ein Lärm im Keller war, da ich hörte wie die Holzstücke die ich beim Kellerfenster außen immer einwerfen mußte und sich die dort stapelten lautstark bewegten und an der Intensität wurde mir in dem Moment klar, daß dies keine Katze sein konnte die so den Weg in den Keller suchte.
Doch ich verscheuchte den Gedanken wieder und bekam fast einen Herzinfarkt vor Schreck, als sich hinter mir plötzlich die Türklinke der Türe bewegte und langsam versuchte sich zu öffnen.

Vor lauter Panik stolperte ich im Dunkeln die Stiegen hinauf und bat meine Pflegeeltern  auf die Toilette gehen zu dürfen.
Sie erlaubten es und befahlen mir ins Bett zu gehen.
Beim ins Bett gehen kam ich wieder bei der Kellertüre vorbei die geschlossen war und ich hatte eine Heidenangst davor, was mich gleich daneben in meinem Zimmer erwarten könnte.

Seit diesem Abend konnte ich keine Nacht mehr durchschlafen und es war wie ein Fluch für mich, daß ich jede Nacht die Toilette aufsuchen mußte und an dieser Kellertüre vorbei kam.
Ich wußte zwar daß sie in der Nacht abgesperrt wurde und dennoch war es mir oft unheimlich wenn ich durch den Türspalt Licht durchsickern sah.

Bis heute haben sich die Stunden in dem ich in diesem Keller eingesperrt wurde und das Licht nicht aufdrehen durfte vollkommen aus meinem Gedächtnis gelöscht, meine  Seele hatte sich  hier wohl einen Schutzpanzer aufgebaut.

Ich weiß bis zum heutigen Tag nicht, warum ich diese Situation niemals den Pflegeltern erzählt hatte und ich denke daß ich einfach zu geschockt war um damit klar zu kommen.


Wenn ich nicht gerade mit irgendwelchen Arbeiten im Garten, bei den Tieren oder im Haus eingeteilt wurde, verbrachte ich meine Freizeit mit dem immer wieder lesenden wenigen Büchern die ich hatte.

Ich begann schon sehr früh eine Art Tagebuch zu führen, in dem ich meine Gedanken und Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche zu Papier brachte.

Wenn mich niemand hörte dann reimte ich laut Gedichte und sang mir lautstark meinen Schmerz von der Seele.
Seelentröster in diesen schweren Zeiten waren die Tiere die ich abgöttisch liebte und deren Liebe so rein war.
Nicht einmal sank ich weinend auf den Boden und schrie meine ganze Not zu diesem Gott an dem ich so sehr glaubte
und konnte nicht begreifen warum er meine Gebete nicht erhörte.

In meinen Tagphantasien träumte ich von einer glücklichen Welt und stellte mir meine Zukunft vor mit einem Beruf als Krankenschwester ,einem Mann der mich liebte und mir alle meine Wünsche erfüllte ,mit vielen Freunden, einem eigenen Auto und Haus mit Garten.

Wenn mich der Schmerz und meine Verzweiflung zu sehr überkamen, dann schlug ich meinen Kopf gegen den Boden oder die Wand oder ritzte mir mit der Spitze einer Schere immer wieder in der Nase bis ich blutete.

Außerdem aß ich Waschpulver in der Hoffnung daß ich vergiftet würde, doch es geschah nie mehr als daß mir etwas schlecht wurde.

Ich hatte immer die Hoffnung krank zu werden oder einen Unfall zu haben weil ich mir dann einredete daß sich die Pflegeltern vielleicht Sorgen machen würden und Angst hätten und dann bereuten was sie mir antaten und alles gut werden könnte.

Aber selbst mir wurde irgend wann klar daß sich dieser Wunsch nie erfüllen würde.

Aber ich gab die Hoffnung niemals auf daß auch diese bösen Menschen eines Tages auch ihre Strafe bekommen würden für das was sie zu verantworten hatten.

Das gab mir die Kraft jeden Tag und jede Nacht durchzuhalten.

Wenn die Pflegeeltern uns zu ihren Einkäufen oder sonstigen Terminen mitnahmen, dann saßen wir oft stundenlang im Auto eingesperrt oder mußten uns auf einem Fleck aufhalten und uns im Hintergrund halten. Es war uns nicht gestattet mit anderen Menschen zu reden.

Besonders schlimm fand ich die bitterkalten Wintertage bei denen ich mich stundenlang im Freien aufhalten mußte wenn sie außer Haus waren und keine Möglichkeit hatte mich aufzuwärmen und so schon ganz früh auch die Erfahrung machte, wie sich eingefrorene Zehen und Finger anfühlten.

Sogar der Schwimmunterricht in der Schule wurde mir verboten, da man hier ja  vielleicht die Verletzungen sehen hätte können.

Wenigstens durfte ich hin und wieder in den Sonntagsgottesdienst und in die Kinderjungschar.

Doch mein  Alptraum fing erst so richtig an, als ich in die Hauptschule kam.Quelle: Autobigrafie eines Opfers

27.08.12

Demonstration BERLIN gegen die Willkür der Jugendämter - Weltkindertag - Demonstrationen gegen die Machenschaften der Deutschen Jugendämter und Familienjustiz - Termine




Weltkindertag - Demonstrationen gegen die Machenschaften der Deutschen Jugendämter und Familienjustiz - Termine

http://jugendamtwatch.blogspot.de/2012/08/demonstrationen-gegen-die.html




Auch Darbo ließ Heimkinder arbeiten Der Marmeladen­hersteller hat, wie Swarovski und die Leuchtenfirma EGLO, mit dem Skandalheim kooperiert.


Der Marmeladenhersteller Darbo setzte die Mädchen im Bereich Verpackung ein, der Kristallkonzern Swarovski ließ sie Kristallbänder herstellen. Den Lohn dürfte das Heim einbehalten haben.  

Der Marmeladenhersteller Darbo setzte die Mädchen im Bereich Verpackung ein, der Kristallkonzern Swarovski ließ sie Kristallbänder herstellen. Den Lohn dürfte das Heim einbehalten haben. 
 
Der Tiroler Landespolitik war es angeblich bisher nicht bekannt: Heimkinder mussten in den 1960er- und ’70er-Jahren für renommierte Firmen arbeiten. Geld haben sie dafür so gut wie nie gesehen. Geschuftet haben die Mädchen aus dem landeseigenen Erziehungsheim St. Martin für ange­sehene Unternehmen wie den Kristallkonzern Swarovski (der KURIER berichtete), den Marmeladen- und Fruchtsaft-Hersteller Darbo und den Tiroler Beleuchtungsspezialisten EGLO.
Wie aus KURIER-Recherchen hervorgeht, dürften die Firmen für die Arbeit der 15- bis 18-Jährigen sehr wohl bezahlt haben. Kassiert haben allerdings andere.

Glitzerbänder


Martin Darbo will mit den ehemaligen Arbeiterinnen aus dem Heim St. Martin in Verbindung treten. Notfalls wird sein Unternehmen Regressansprüche gegen Dritte prüfen.
Wie berichtet, ließ Swarovski Ende der 60er-Jahre in der berüchtigten Schwazer Erziehungsanstalt Kristallbänder anfertigen. Die dafür benötigten Maschinen wurden dem Heim zur Verfügung gestellt. "20 bis 25 Maderln", sollen laut dem ehemaligen Heimkind Johanna P. täglich die Glitzerbänder im Akkord hergestellt haben. Die Mädchen sahen nach eigenen Angaben kaum oder gar kein Geld dafür. Den Lohn dürfte die Heimleitung eingestreift haben. Swarovski hat keine Aufzeichnungen mehr.
Doch nicht nur der Kristallkonzern, auch das Familienunternehmen Darbo hatte Heimkinder beschäftigt. "Ich habe an einer Maschine ge­arbeitet. Dort ist Honig abgefüllt worden", erinnert sich Lydia, die 1979 bis 1981 in St. Martin untergebracht war. Auch Patricia, die etwa zur selben Zeit im Heim war, arbeitete "einige Male" für Darbo. "Wir mussten hinter der Lagerhalle die guten von den faulen Äpfeln trennen." Geld habe sie persönlich dafür nie bekommen.

Firmenchef Martin Darbo antwortete schriftlich: "Ich kann Ihnen mitteilen, dass ungefähr in dem von Ihnen angegebenen Zeitraum Heimbewohnerinnen von St. Martin in unserem Betrieb mitgearbeitet haben." Die Mädchen seien 15 Jahre und älter und vorwiegend im Bereich Verpackung eingesetzt gewesen. Darbo: "Vereinbarungsgemäß wurde der Lohn dem Heim überwiesen."

Regress


Das Heim St. Martin. 
  Darbo will sich jetzt mit den Arbeiterinnen in Verbindung setzen und eruieren, wie viel den Mädchen damals ausbezahlt und "was von Dritten pflicht­widrig einbehalten worden ist". Er möchte sicherstellen, dass niemand umsonst für sein Unternehmen gearbeitet hat und will Regressan­sprüche gegen Dritte prüfen.

An eine Verwechslung glaubte man erst beim international tätigen Leuchtenhersteller EGLO. Gesellschafter Ludwig Obwieser (siehe Interview) ließ aber auf KURIER-Anfrage in seiner Firma Nachforschungen anstellen. Sein Fazit: "Sie haben recht, wir haben mit St. Martin zusammengearbeitet."
Heimkind Lydia fertigte in Hausarbeit (im Heim) Lampenschirme für EGLO an. "Das waren altmodische Muster mit Fransen", er­innert sie sich an ihre Werkstücke, die fixfertig ins EGLO-Werk gebracht wurden.

Auch EGLO hat wie Darbo und Swarovski wahrscheinlich für die Arbeiten bezahlt. Doch mehrere ehemalige Heimkinder bestätigen, dass sie keinen Lohn erhalten haben. Höchstens Groschen-Beträge, die sie wiederum nur im heiminternen Kiosk ausgeben konnten.

"Dann war das eine richtige kleine Mafia"

Auch für die Beleuchtungsindustrie wurden Tiroler Heim­zöglinge als billige Arbeitskräfte eingesetzt. Ludwig Obwieser, Gesellschafter des international tätigen Tiroler Unternehmens EGLO, bestätigt dies im KURIER-Interview. Und er fordert die Klärung der Vorwürfe.
KURIER: Mädchen aus dem Kinderheim St. Martin sollen Ende der 1970er-Jahre für die Firma EGLO gearbeitet haben.


Ludwig Obwieser: Ich habe einen ehemaligen Betriebsleiter von uns kontaktiert. Der hat bestätigt, dass wir mit St. Martin zusammengearbeitet haben. Es war aber nur von kurzer Dauer.


Wie ist diese Kooperation abgelaufen?
Der Kollege erinnert sich an die Zusammenarbeit mit einem Mann und einer Frau vom Heim. An Namen kann er sich nicht mehr erinnern. Das ist ja mehr als 30 Jahre her.


Was wurde im Erziehungsheim für Ihr Unternehmen hergestellt?
In St. Martin wurden Lampenschirme für uns produziert. Das Heim hat das Material bei uns abgeholt und die fertigen Schirme an uns geliefert. Bei der Lieferung ist von uns für die Arbeit bezahlt worden.


Wie wurde die Arbeit von Ihnen bezahlt?
Die Bezahlung erfolgte nach dem System des Stücklohns. Pro Stück wurde von uns ein Preis bezahlt, der einheitlich war. Das hat jeder gekriegt. Wir haben früher auch mit der Strafanstalt Innsbruck und einer geschützten Werkstätte im Vomp zusammengearbeitet. Auch dort ist pro Stück bezahlt worden.


Liegen noch Rechnungen vor?
Rechnungsbelege gibt es nach 30 Jahren leider nicht mehr. Was das Heim mit dem Geld gemacht hat, ist für uns auch nicht nachvollziehbar.


Ehemalige Heimkinder vermuten, dass die Heim­leitung das Geld in die eigene Tasche gesteckt hat.
Wenn sich da jemand an den Mädchen bereichert hat, dann muss das geklärt werden. Wenn das alles so war, dann war das eine richtige kleine Mafia.

Swarovski beschäftigte auch Zwangsarbeiter

Die Kristall- und Glasdynastie Swarovski war mit den nationalsozialistischen Macht­habern engstens verbunden. Das berichtet der Historiker Horst Schreiber in seinem 1994 erschienenen Buch "Wirtschafts- und Sozial­geschichte in der Nazizeit in Tirol".

Firmenchef Alfred Swarovski war, so wie auch andere Familienangehörige, bereits vor dem "Anschluss" an Nazi-Deutschland ille­gales NSDAP-Mitglied. Schreiber zitiert Gauleiter Franz Hofer, dass "die Firma Swarovski, Wattens in Tirol, schon während der Jahre des Kampfes einwandfrei nationalsozialistisch geführt war und deren Betriebsführer und seine Familie schon in der Zeit vor dem Parteiverbot der NSDAP angehörten".

Das Unternehmen profitierte von seiner engen Verbindung mit den Macht­habern. Im Krieg stellte man vorwiegend auf Rüstungsprodukte um. Bis Kriegsende wurden alleine 183.000 Feldstecher produziert. Im Jahr 1944 soll Swarovski auch ausländische Zwangsarbeiter eingesetzt haben.
Während Schreiber die Firmenarchive Swarovskis seinerzeit verschlossen blieben, stehen dem Wirtschaftshistoriker Dieter Stiefel nun laut Swarovski sämtliche Informationen zur Verfügung. Der Wissenschaftler arbeitet seit 2011 an der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit der Familie und des Unternehmens. Mitte 2013 soll der Bericht veröffentlicht werden.

Letztes Update am 16.08.2012, 10:44

Artikel vom 15.08.2012 16:25 | KURIER | | « zurück zu Nachrichten

Großmutter vor Gericht: Unterwerfung oder Strafe !

Gießen | Am 22. August 2012 verurteilte das Strafgericht Gießen unter Leitung von Richter am Amtsgericht Michael Wendel auf Antrag des Staatsanwalts (StA) Dr. Philipp Stein die Großmutter von 7 Enkeln wegen „psychischer Beihilfe“ zur Kindesentziehung zu 20 Tagessätzen à 15 Euro. Eine alltägliche Story?

Was den Fall zunächst interessant macht, ist, daß es bis zuletzt strittig war, ob es jemals eine Kindesentziehung gegeben hat; sicher war nur, daß eine solche unter keinen Umständen gemäß den Vorstellungen der Anklage stattgefunden haben konnte. Deshalb war schon fünf Wochen zuvor das Verfahren gegen den Hauptangeklagten und Vater der Kinder eingestellt worden. Die Gießener Allgemeine hatte hierüber am 19.07.2012 berichtet [1].

Nun sah es aber das Gericht als „erwiesen“ an, daß (Entziehung hin oder her) die Großmutter auf alle Fälle „Beihilfe geleistet“ hatte – wohlgemerkt: zu einer Tat, an deren Ahndung die Öffentliche Anklage kein Interesse mehr hatte.
War es die „Tat“, oder die Personen, die zu solch kuriosen juristischen Konstruktionen führten?

Der Hauptangeklagte M., ein recht unauffälliger, junger Techniker, 
 
Mehr über...
Willkür (6)Strafjustiz (1)Politik (361)Korruption (3)Gericht (16)Behördenwillkür (2)Amtsgericht (7)
 
z.Z. arbeitslos, war im Sommer 2010 mit seinen beiden Kindern (damals 3 und 4 Jahre) in den Urlaub gefahren und hatte dazu von seiner Mutter und Großmutter der Kleinen, Frau J., 300 Euro zugesteckt bekommen. Die Kindesmutter sah darin eine Entführung, zumal die Ehe in einer Krise steckte; sie zeigte den Kindesvater wegen Kindesentziehung und die Schwiegermutter wegen Beihilfe dazu an.
Um die Geschichte bis hierhin zu verstehen, braucht man nicht zu wissen, daß Frau J., die Großmutter, eine ereignisreiche Vergangenheit hat, in der sie, mal als Bildungsträgerin, mal als parteilose Kreistagsabgeordnete, sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen eingesetzt und dabei Desinteresse amtlicherseits scharf kritisiert hatte. Auf eine ihrer Enthüllungen über Mißstände im Jugendstrafvollzug wird auch der Rücktritt des früheren hessischen Justizministers Christean Wagner, des obersten Chefs aller hessischen Staatsanwälte, zurückgeführt.

Nun gab es aber (immer noch im Sommer 2010), Vorgänge, die man im heutigen Deutschland nicht unbedingt so erwartet:


Aufgrund der Anzeige wurde ein Gießener Pkw zur Fahndung ausgeschrieben. Daß es sich dabei nicht um das Auto des vermißten Vaters handelte, lag daran, daß er mit einem geliehenen Fahrzeug unterwegs war. Merkwürdig ist aber, daß die Polizei bundesweit nach einem Gießener Kennzeichen suchte, das es überhaupt nicht gab. Dem Autor liegen amtliche Dokumente vor, daß weder kundige Personen noch zuständige Behörden jemals nach dem gesuchten Autokennzeichen gefragt wurden. Umgekehrt gibt es die schriftliche Mitteilung des Hessischen Datenschutzbeauftragten, daß 3 (in Worten: drei) Gießener Richterinnen und Richter, darunter Richter Wendel, sich gegenseitig ein nichtexistentes Autokennzeichen zuschoben.


Wegen des (Zitat aus den Akten) „verschwundenen“ Autos wurde zum 1. Juli 2010 die Durchsuchung der Wohnung der verdächtigten Großmutter befohlen; und weil sie nicht dort angetroffen wurde, erweiterte der damals zuständige Staatsanwalt, Alexander Maruhn, die Suche nach den Kleinkindern und ihren Spuren auf die Wohnung ihres Lebensgefährten – ohne Durchsuchungsbefehl. Möglicherweise hat dabei keine Rolle gespielt, daß dieser zuvor herbe Kritik an dem seiner Meinung nach herrschenden Desinteresse der Gießener Ämter an Fällen sexuellen Kindesmißbrauchs geübt hatte. Dem Vernehmen nach hat sich danach die Karriere des innovativ (d.h.: ohne richterlichen Befehl) handelnden Staatsanwalts sehr vorteilhaft entwickelt. Weitere Durchsuchungen und unerwartete Verdächtigungen im Umfeld aller Vorerwähnten gab es auch nach der Rückkehr des Vaters und der Kinder just an jenem 1. Juli 2010.


Am ersten Verhandlungstag, am 18.07.2012, wurde das Verfahren gegen den Vater M. abgetrennt und eingestellt, weil dieser Reue zeigte: Er hätte erkennen sollen, daß eine Mutter wissen will, wo ihre Kinder sind – auch, wenn sie sich weigert, Anrufe ihres zerstrittenen Mannes und ihrer Schwiegermutter entgegenzunehmen. Die (gem. Gießener Anzeiger) „streitfreudige“ Großmutter hatte dagegen keinen Grund gesehen, sich für eine Kindesentziehung zu entschuldigen, die nicht stattgefunden hatte, die sie aber mit 300 Euro unterstützt haben soll.


In einem Punkt lenkte Oma J. vor ihrer Verurteilung dennoch ein:

Da StA Stein auf dem Tatbestand der Kindesentziehung beharrte (deren „Haupttäter“ er gerade hatte frei laufen lassen), ging sie auf seine Argumentation ein: Sie führte rechtfertigenden Notstand wegen erheblicher Verwahrlosung, Vernachlässigung und Mißhandlung ihrer Enkel durch deren Mutter, Frau Sus. M. in Grünberg an und stellte 10 Beweisanträge, die sie dem Gericht vortrug. Hierzu gab sie nähere Erläuterungen zu Protokoll [2].

StA Stein beantragte [3], die Beweisanträge abzuweisen und Frau J. zu verurteilen, weil sie nicht bereit sei, sich (Zitate) zu „fügen“ und zu „unterwerfen“. Dem war erneut durch die Beklagte entgegenzutreten (lesen SIe selbst [4]). Deshalb, so StA Stein weiter, müsse ihre Tat (300 Euro, s.o.) als Selbstjustiz angesehen werden. Indem sie nicht preisgegeben habe, wo sich ihr Sohn, Herr M., während seiner Abwesenheit befunden habe, habe sie sich strafbar gemacht. Dem Argument schloß sich Wendel an.


Hämisch grinsend wies Richter Wendel Frau J. darauf hin, daß eine Berufung oder Revision innerhalb einer Woche erfolgen müsse. Je nach Sichtweise des Oberlandesgerichts Frankfurt / Main könnte sich somit die Sache bis hin zum Bundesverfassungsgericht oder zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hinziehen.


Solche Vorgänge machen Gießen und Hessen weltberühmt.



Nachtrag:

Aus diesem Verfahren und aus der Geschichte der Akteure auch den Eindruck der Sippenhaft zu stützen, wäre sicherlich etwas übereilt – zumal nach der Einstellung des abgetrennten Verfahrens. Zudem stützte sich die Verurteilung maßgeblich auf die wahrheitsgemäße Aussage der Tochter der Angeklagten, die aus dem niedersächsischen „Ausland“ herbeigeholt worden war: Die Angaben der jungen Frau wurden als Indiz dafür angesehen, daß die Großmutter gewußt haben dürfte, wo sich Sohn und Enkel aufhielten und dies den Ermittlern nicht verriet, ohne sich expressis verbis auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht zu berufen.

Nun wollte es aber der Zufall, daß ein weiteres Detail bekannt wurde: Noch vor der Ladung hatte sich StA Dr. Stein, entgegen allen Gepflogenheiten, im Nachbarland nach dem (leeren) Strafregister der anzuhörenden Zeugin erkundigt [5] – woraus wir lernen: Staatsanwälte wollen genau wissen, wen sie gerade vernehmen; je schwerer das Verbrechen, umso höher der Anspruch an den Leumund der Zeugen. Könnte logisch klingen – oder auch nicht.



[1]
http://www.giessener-allgemeine.de/Home/Stadt/Uebersicht/Artikel,-War-Kindesentziehung-nur-Erholungsurlaub-_arid,355515_regid,1_puid,1_pageid,113.html

[2]
http://kindesraub.de/cms/index.php/news/amtsgericht-giessen-verhandelt-beihilfe-zur-kindesentziehung

[3]
http://www.kindesraub.de/cms/images/pdf/AJ_StA_Giessen_Dr_Stein_zu_Beweisantraegen.pdf

[4]
http://www.kindesraub.de/cms/images/pdf/AJ_Wendel_Stellungnahme_Stein.pdf

[5]
http://www.uploadarea.de/files/hahmitjxzfetrgyaxqcvahoit.pdf